Am 26. September 1941 erhielt Rudolf Höß den Befehl, ein zusätzliches Arbeitslager für 100.000 russische Kriegsgefangene im Interessengebiet Auschwitz zu errichten. Dieses Lager entstand in dem Ort Brzezinka (Birkenau), ungefähr drei Kilometer vom KZ Auschwitz I entfernt. Als die Nationalsozialisten das Lager errichten ließen, zwangen sie die Bevölkerung des Ortes, ihre Häuser zu verlassen. Häftlingskommandos mussten die Häuser abreißen, um Baumaterialien zu gewinnen.
Das Lager war etwa fünf Quadratkilometer groß. Es war in mehrere Sektionen unterteilt, die wiederum in Felder gegliedert waren. Diese Felder sowie das gesamte Lager waren mit unter Starkstrom stehendem Stacheldraht umzäunt.
Ursprünglich gedacht als Arbeitslager, in dem Kriegsgefangene und andere Häftlinge Zwangsarbeit für die SS leisten mussten, veränderte sich die Funktion des Lagers schon nach wenigen Monaten. Im Frühjahr 1942 wurden in Auschwitz-Birkenau erstmals russische Kommissare und arbeitsunfähige Häftlinge mit Zyklon B umgebracht, nachdem bereits Ende 1941 Versuche damit im Stammlager stattgefunden hatten. Wenig später wurden Mütter mit Kindern und nicht zur Arbeit taugliche Personen aus den eintreffenden Transporten selektiert und vergast. Ab Juli 1942 oder gar schon ab April (der genaue Zeitpunkt ist umstritten) wurde die überwiegende Mehrzahl der eingelieferten Juden sofort ermordet. Auschwitz-Birkenau hatte damit die Funktion eines Vernichtungslagers übernommen, wurde zugleich aber auch als Konzentrations- und Arbeitslager weiter verwendet.
Modell des Kz´s
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